Versöhnung / Erstbeichte
Das Wort »beichten« stammt aus dem Althochdeutschen, einer sehr alten Form der deutschen Sprache, die vor etwa tausend Jahren gesprochen wurde, und bedeutet »bekennen«. Beichten bedeutet, Gott zu bekennen, dass man einen Fehler gemacht hat.
Manchmal merken wir genau, dass wir etwas falsch gemacht haben. Manchmal sagen wir zum Beispiel ganz bewusst Sätze, die unseren Geschwistern oder unseren Freunden wehtun. Es kommt aber auch vor, dass wir etwas falsch machen und gar nicht merken, dass wir dabei jemandem wehgetan haben. Manche Fehler können wir wieder gut machen, andere Fehler können wir nicht mehr rückgängig machen.
Niemand gibt gern zu, dass er oder sie etwas falsch gemacht hat. Oft versuchen wir, unsere Fehler zu verbergen oder schönzureden - manchmal auch uns selbst gegenüber. Aber wie wollen wir uns mit denjenigen, denen wir wehgetan haben, versöhnen, wenn wir unsere Schuld nicht eingestehen können? Auf Dauer ist es auch für uns selbst nicht gut, wenn wir unseren Fehlern nicht ins Auge sehen können.
Da ist es gut zu wissen, dass es noch einen Blickwinkel gibt - den Blickwinkel Gottes. Die Bibel erzählt, dass Gott mit einem ganz liebevollen Blick auf uns Menschen schaut, Gott mag die Menschen und liebt sie, einfach so. »Ich bin der Ich-bin-da« - so wird der Name Gottes übersetzt. Gott verspricht: Was immer du getan hast, ich bin für dich da. Der Blickwinkel Gottes auf die Menschen zeigt, dass wir selbst uns mögen können, so wie wir sind. Denn wenn schon Gott uns so mag, wie wir sind, dann können und dürfen auch wir das tun. Der Blickwinkel Gottes sagt uns immer wieder: Ich bin in Ordnung, auch wenn ich nicht perfekt bin. Weil Gott will, dass es uns gut geht, ist es wichtig, dass wir auch miteinander gut sind, dass wir für unsere Fehler einstehen.
(aus: Was macht Jesus im Brot; Was sage ich dem lieben Gott im Schrank von Helga Kohler-Spiegel, S. 75)
In unserer Pfarrei bieten wir entsprechend dem Alter unterschiedliche Formen der Versöhnung an.
In der 4H bereiten wir die Schülerinnen und Schüler auf den Versöhnungsweg vor und die Kinder der 6H auf die Erstbeichte.
Es ist uns aber bei beiden Wegen wichtig, dass das Kind nicht alleine auf den Weg geht.